Historie

Die Geschichte des Langenberger Theaterspiels
 
Der genaue Zeitpunkt der ersten Theateraufführung in Langenberg ist leider nicht genau zu datieren. Aber es muß ca. in der Mitte des 19. Jahrhunderts gewesen sein. Das älteste noch in einer Kopie erhaltene Plakat stammt aus dem Jahre 1890. Die Theatertradition setzte sich im 20. Jahrhundert fort.

Die Theaterstücke wurden von verschiedenen Vereinen aufgeführt, wie z.B. vom Turnverein, dem Männergesangverein, dem Quartettverein, der Kolpingfamilie und der Landjugend, die vor und nach dem 2. Weltkrieg die Theatertradition in Langenberg hochhielten.

Mitte der dreißiger Jahre kam der Bildhauer Karl-Maria Rosen mit seiner Familie nach Langenberg. Er trat dem Kolping bei und gründete eine Theatergruppe. Er hatte zuvor bereits in Öventrup/Arnsberg Kolpingbrüder um sich versammelt und dort Theater gespielt.

Nach Machtergreifung durch die Nationalsozialisten erstarb jegliches Vereinsleben. Erst nach dem 2. Weltkrieg (1945) wurde von den Alliierten den Kolpings-Vereinen als ersten das Vereinsleben wieder gestattet. Karl Rosen und einige Kolpingbrüder beschlossen, das Theaterspiel wieder aufzunehmen. Alte Rollenbücher wurden wieder aufgetrieben und das bereits vor dem Krieg mit großem Erfolg inszenierte Stück “Henkerssohn und Zigeunerin” wurde im Drei-Kaiser-Saal der Gaststätte Brill erneut aufgeführt. Es folgten bis Ende der 50er Jahre viele weitere Stücke. Bei einem dieser Stücke wurde das Lied “Wenn wir gehen, dann gehen wir alle zusammen ins Hühnerloch hinein...” gesungen. Daraufhin hörte man dieses Lied oft zur Polizeistunde in den Gaststätten, wenn das letzte Bier ausgeschenkt wurde.
Karl Rosen erlitt im Jahre 1959 einen Schlaganfall und verstarb 1962. Danach löste sich die Theatergruppe der Kolpingsfamilie auf

1968 versammelte Bernhard Heimann 10 Personen aus der Landjugend um sich, um so, nach jahrelanger Spielpause, die Laienspielschar Langenberg ins Leben zu rufen. Gespielt wurde damals das Stück "Der Meisterlügner". Die Aufführungen fanden in diesem unÄltestes Foto der Laienspielschar von 1969d dem darauffolgenden Jahr in der Aula der Brinkmannschule statt. Heinz-Peter Wittkamp 1976 in der Meisterlügner
 
 Da die Aula aber dem Ansturm der Besucher nicht gewachsen war, zog man kurzerhand in den Drei-Kaiser-Saal  der Gaststätte Brill um. Dort stand nun also eine richtige Bühne zur Verfügung, jedoch fand die erste Aufführung noch gänzlich ohne Kulissenwände statt. Diese wurden dann im nächsten Jahr von den Spielern und Helfern errichtet. Mit Ausnahme der Jahre 1977 und 1978 wurde nun jedes Jahr ein neues Stück einstudiert und inszeniert. 1986 wurde dann zum Stück "Das Verlegenheitskind" die Bühne mit Wechselkulissen ausgestattet, die es ermöglichten, jetzt auch Stücke mit 2 oder mehreren Dekorationen aufzuführen. Von 1989 bis 1999 wurden die Stücke zusätzlich auch (monatlich von November-April) in der Kurhalle in Bad Westernkotten auf die Bühne gebracht.
Heinz-Peter Wittkamp 1976 in der Meisterlügner
Seit 2003 finden die Aufführungen der Laienspielschar wieder in der Brinkmannschule statt, da Bernhard Brill den Betrieb der Gaststätte aus Altersgründen einstellen mußte. Mit dem Abriß des historischen Drei-Kaiser-Saals  ging ein Stück Langenberger- und Laienspielschar-Geschichte zu Ende. Wir erinnern uns gerne, wenngleich wehmütig, an die schönen Stunden, die wir in diesem Saal verbringen durften.

Höhepunkt einer jeden Vorstellung war seit Anfang der 80er Jahre die Pausendarbietung des Langerberger "Originals" Alfons Krampe, der in unnachahmlicher Weise das Lied der Bimmelbahn  zum besten gab.
Bis heute haben bereits über 80 Personen im Brillschen "Drei-Kaiser-Saal" für die Laienspielschar auf den Brettern gestanden. Zur Zeit besteht die Laienspielschar aus ca. 25 aktiven Spielern und Mitwirkenden.
Seit 1968 wurden über 40 Stücke inszeniert, die wir in unserem Archiv  zusammengestellt haben. Dabei haben wir versucht, möglichst viele Details zu den einzelnen Stücken zu recherchieren.

Wir Laienspieler möchten uns recht herzlich bei allen Personen bedanken, die uns seit Gründung mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben. Unser größtes "Dankeschön" gilt allen Besuchern, die uns in all den Jahren die Treue gehalten und uns mit reichlich Applaus bedacht haben.

 Laienspielschar Langenberg